Minnsdrisch – die Schbrooch vunn dê ôlldê Minnsdrä

Münsterisch - die Sprache der alten Münsterer

 

uffgêschreewê, daß mä sê nidd gonnz vêgässê

aufgeschrieben, damit wir sie nicht ganz vergessen

 

Hinweise zur Aussprache

Für die meisten Laute können die hochdeutschen Schriftzeichen unverändert verwendet werden.

Die Umlaute ö und ü kommen allerdings im Münsterischen nicht vor, stattdessen wird meist ee bzw. ii gesprochen.

Im Münsterischen gibt es Selbstlaute, für die in der deutschen Schriftsprache die Zeichen fehlen. Deshalb werden als Ergänzung die Zeichen ô bzw. Ô und ê bzw. Ê eingeführt, damit die Schriftsprache für Münster tauglich wird.

Ô bzw. ô ist ein nach a verfärbtes o und kommt im gesprochenen Hochdeutsch im "eu" vor, nämlich als der erste Teil des Lautes. Das hochdeutsche “eu” wäre im Münsterischen als ôi darzustellen.

Ê bzw. ê ist ein "Naturlaut", der dem unbetonten e im Hochdeutschen entspricht und z. B. am Ende des Wortes "Ehre" vorkommt.

Noch eine Besonderheit: r nach (langem) e, i, o und u wird meist als kurzes ä ausgesprochen (Ooä statt Ohr). Deshalb steht ä für ein kurzes ä, während ein langes ä durch ää dargestellt wird.

Wie im Hochdeutschen wird durch Verdoppelung von Mitlauten eine kurze Aussprache dargestellt (wie "dumm"), während ein doppelter Selbstlaut auf lange Aussprache hinweist (wie "doof").

Zur einfacheren Lesbarkeit wird die aus dem Hochdeutschen bekannte Darstellung ie für langes i beibehalten, ei, tz, ck, ng, ch und sch werden auch wie im Hochdeutschen ausgesprochen.

Das ngg entspricht dem Hochdeutschen nk, allerdings wird am Ende ein g statt eines k gesprochen (münsterisch “denggê” statt hochdeutsch “denken”).

In der folgenden Tabelle wurde versucht, münsterer Ausdrücke meist im Zusammenhang darzustellen und ihnen die hochdeutsche Entsprechung gegenüberzustellen.

 

Das geschriebene Münsterisch sieht noch viel schlimmer aus, als es sich anhört. Deshalb ist die nachfolgende Tabelle nicht für zartbesaitete Gemüter,
sondern nur für furchtlose Recken gedacht, die sich wild entschlossen und mit viel Kraft und Ausdauer in die Tiefen der münsterer Urlaute durchbeißen wollen.

Also: Nicht erschrecken beim Anblick der wild brodelnden Buchstabensuppe!

 

Minnsdrisch

Hochdeutsch
(Übersetzungsversuch,
nicht immer ganz ernst gemeint)

Mä babbêlê ê bissjê minnsdrisch:

Wir sprechen ein wenig münsterisch:

Die weenischsdê Laid kennê haid noch minnsdrisch babbêlê, aach isch sällbsd nidd mäi sôu rischdisch, äwwä isch will drotzdeem brôwieän, dess, wôss isch vunn môinê Oobaa, Oomaa, Vaddä unn Moddä gêlännd häbb, uffsêschraiwê, daß mä's nidd gonnz vêgässê:

Die wenigsten Leute können heute noch münsterisch sprechen, auch ich selbst nicht mehr so richtig, aber ich möchte dennoch versuchen, das, was ich von meinen Opa, Oma, Vater und Mutter gelernt habe, aufzuschreiben, damit wir es nicht völlig vergessen.

Dê minnsdrê Gruuß iss Guurê.

Der münsterer Gruß lautet “Gute...”

Guurê konn mä dê gônnzê Dôôch sôuê: Môiênns schdôdd "gêmôiê", middôôchs sôuwisôu, oowênns schdôdd "gênoowênd" beim Kummê unn schdôdd "gênôôchd" beim Wäggäi, unn bamm Ässê säischd mä "ên guurê", dassês aach schmäggd.

“Gute...” kann man den ganzen Tag über verwenden, morgens statt “Guten Morgen”, Mittags ohnehin, abends statt “Guten Abend” beim Kommen und statt “Gute Nacht” beim Gehen, und zum Essen wünscht man “einen guten ...”, damit es schmecken möge.

Unn weil mä grôôd beim Ässê sôi:

Apropos Essen:

Fôämenn ässê!

Essen was da ist!

Nidd schneegêlê!

Nicht wählerisch sein beim Essen!

Nidd schlabbänn, sunnsd grischdê ê Lätzjê immgêbunnê!

Nicht schlabbern, sonst wird dir ein Lätzchen umgebunden!

Wôssês sê ässê unn dringgê gäwwê hodd

Speisen und Getränke

Grôônêwassä

Leitungswasser

Gêräisde

Röstkartoffeln

Ôubsd unn Gêmiis

Obst und Gemüse

Ebbl unn Beeän, Gêwäddschê unn Boxê, Käschê, Ääbl, Brommbl

Äpfel und Birnen, Zwetschen und (eine Pflaumenart), Kirschen, Erdbeeren, Brombeeren

Ass Gêwäddschê konn mä sêgôôä Laddwäjjê machê.

Aus Zwetschen kann man Zwetschenmus herstellen.

Ônn Käbb hodd’s Gêwäddschêkuchê gäwwê, äwwä aach Ebbêlkuchê, Keeskuchê unn Riwwêlkuchê.

An Kirchweih gab es Zwetschenkuchen, aber auch Apfelkuchen, Käsekuchen und Streuselkuchen.

ês Hônndivdschê

die Endivie

Kuulêrummbê

(eine Art Napfkuchen, ca. 12 cm hoch, aber nur ca. 8 cm Durchmesser)

Fiizê

weiches Brötchen in der Form einer Acht, aus zwei aneinandergebackenen Halbkugeln.

Milschwegg unn Wassäwegg

Milchbrötchen und Brötchen

Kummän

Gurken

Gêwelldê unn Schmeeäkees

Pellkartoffeln und Sahnequark

Beeänschnitz unn Schdômmbês

(gekochte Birnenscheiben in dicker Saftsoße und gestampfte Kartoffeln mit gerösteten Zwiebeln)

Genns-Schdebbêl

Aus Quark gebackene Stäbchen

Iwwä-Ääd, Käil unn Gäälê-Riiwê.
Die Käil hämmä äwwä nidd gässê, doodêvunn hämmä als Käilkebb gêmôôchd unn oowênns uffgêschdelld.

Ober-Kohlrabi, Dickwurz und Möhren.
Dickwurz haben wir nicht gegessen, daraus wurden Dickwurzköpfe geschnitzt und abends aufgestellt.

ê Haabschê Sallôôd

ein Salatkopf

ê Gêmiishaabschê

ein Gemüsehaupt

Aajä vunn dê Hinggêl

Eier von den Hühnern

ên Schnibbêl Wôäschd

ein Wurstabschnitt

Kennd ä denn schunn:
Dê kimmd ên Glôônê bain Metzjä unn säischd, ä hedd gään ê Duddê Schnibbêl fôä dê Hund, äwwä nidd sô veel Kôäddêl drôu, ês ledzdê Mool weeä dê Vaddä bainoh drôu vêschdiggd!

Kennen Sie den:
Da kommt ein Knabe zum Metzger und verlangt eine Tüte Wurstabschnitte für den Hund, aber nicht so viel Kordel daran; letztes Mal wäre der Vater beinahe daran erstickt.

Wôu’s laid unn wää doo wohnd

Geografische Lage und Einwohner

Minnsdä iss ê Ôäddschaffd wôu in Daidschlônnd laid, äwwä die ôlldê Minnsdêrä reddê nidd hôuchdaidsch, nôô, die reddê minnsdrisch.

Münster ist ein Ort, der in Deutschland liegt, aber die alten Münsterer sprechen nicht hochdeutsch, sondern münsterisch.

In dê Nee vunn Minnsdä lajjê Ôlldm, Dibbôäsch unn Ebbêzausê, ê bissjê wairä wägg gibbd's sôu dollê Ôäddschaffdê wie Häjjêsausê, Ubbê-Rôurê, Ôrrwisch, Ummschd, Rôôärê orrä Hôôzm.

In der Umgebung liegen Altheim, Dieburg und Eppertshausen, etwas weiter entfernt gibt es so großartige Orte wie Hergershausen, Ober-Roden, Urberach, Groß-Umstadt, Radheim oder Habitzheim.

Die Laid, wôu doo woonê, sôi die Minnsdêrä. Die ônnänn haaßê sê aach Dooäschdê. In Ôlldm woonê die Älldêmä, in Dibbôäsch die dibbôjä Flôugä, in Ebbêzausê die Ebbêzaisä unn in Ubbê-Rôurê die Ubbê-Räirä.

Die Menschen, die hier wohnen, sind Münsterer, von den Bewohnern der Nachbarorte auch als Gemüsestrunk bezeichnet. In Altheim wohnen die Altheimer, in Dieburg die Dieburger, in Eppertshausen die Eppertshäuser und in Ober-Roden die Ober-Röder.

ês Unnärenn

der untere Rain? (das Gebiet um den östlichen Teil der Straße “an der Kirche”

dê Dallês

der Dorfplatz

dê Schisswôssêm

die Schießgartenstraße

dê Fôäschdpôôd

der Forstpfad

ês Bôännfloss

die Brunnengasse

dê Bôänngrôôwê

der Borngraben

die Besch

der Bach (die Gersprenz)

dê Miilwääg

 

die Hennsêbriggê

 

die Sondkaudê

 

uff dê Aa

auf der Aue

êss Ärrêgraiz

das Feldkreuz gegenüber der Einmündung der Friedrich-Ebert-Straße in die Altheimer Straße

dê Säirisch

 

die Hôôäd

die Hardt

die Bôine

die Beune

ês Hallmeenz

das Hörrmainz

dê Bäimônn

der Böhmann

ês Rôudkäbbschê

das Rotkäppchen

die Foolêwaad

die Fohlenweide

Unnäschiedê - Wôss ônnäschd iss:

Unterschiede - Was anders ist:

Die Ebbêzaisä häwwê Engsdê, die Minnsdêrä nidd.
Die häwwê häixdêns Engschdê.

Die Eppertshäuser haben Angst, die Münsterer nicht.
Sie haben allenfalls Angst.

Schdellê unn Laid, wôu wôss sê sôô häwwê

Öffentliche Einrichtungen und Personen

die Gêmôô

die Gemeinde

dê Bôjêmôôsdä

der Bürgermeister

Wônn ôônä uff dê Bôjêmôôsdêrai orrä uff dê Gêmôô iss, dônn issä ên Bêômmdê. Wônn äwwä ôônä ba dê Gêmôô schaffd, dônn issä nôä ên ôôfachê Awwaidä.

Wenn jemand in der Bürgermeisterei oder bei der Gemeinde beschäftigt ist, dann ist er ein Beamter. Wenn er jedoch bei der Gemeinde arbeitet, dann ist er nur ein einfacher Arbeiter.

Wônn die Fremmê säjjê, wôss in Minnsdä gêmôôchd wädd, kendê sê denggê, meä weeän nidd glooä im Hänn. Äwwä wônn mä waas, wôss dêhinnä schdäggt, konn mä sôu mônnschês aach vêschdäi.

Sôu issês aach êmmê Ebbêzaisä gônge, wie ä in Minnsdä zu Bêsuch kummê iss unn doodêbai zwaa Minnsdära ba dê Ääwêd zuu gêguckd hodd. Die zwaa woän dê Schoäsch unn dê Schôô, die wôu allêbaad ba dê Gêmôô schaffê. Unn wää ba dê Gêmôô iss, fengd moijjêns schunn frii midd dê Ääwêd ôu, dass mä middôôchs schunn bazaid hôômgäij konn, äi’s sô rischdisch haaß wädd. Dê Schôäsch hodd sôi Schibbe dêbai unn häibd doodêmidd die Schossee êndlông ôô Loch noochêm ônnänn aus, unn sôin Kolleesch, dê Schôô, schebbd die frisch gêgrôôwênê Leschä grôôd werrä zu. Dê Ebbêzaisä freed die zwaa vêwunnädd, warrim sê dess machê. “Weil dê Hônnês grongk iss!” sôuê dii Zwaa, “dää iss sunnsd aach immä dêbai unn sedsd die Beemschänn in die Leschä.”

Das Geschehen in Münster könnte Außenstehenden leicht sinnlos vorkommen, aber wenn man die Hintergründe kennt, kann man so manches schon verstehen.

So erging es auch einem Eppertshäuser, der in Münster zu Besuch weilte und dabei eines Morgens zwei Münsterer bei ihrem seltsamem Tun beobachtete. Die beiden waren Georg und Johann, die beide bei der Gemeinde angestellt sind. Und die Gemeindearbeiter fangen gern morgens in aller Frühe mit der Arbeit an, damit sie nachmittags frühzeitig nach Hause zurückkehren können. Der Georg hebt, bewaffnet mit einer Schaufel, am Straßenrand entlang Loch um Loch aus, und sein Kollege, der Johann, schaufelt die frisch gegrabenen Löcher im Anschluß daran gleich wieder zu. Der Beobachter aus Eppertshausen fragte die beiden sichtlich irritiert, warum sie dies machten.

“Weil der Hans krank ist.” antworteten sie, “der ist sonst auch immer dabei und setzt die Bäumchen in die Löcher.”

Die dôu sich haid Kummänschaiwê unn Schmeerkees, nôô, nidd uff’s Brood, die dôu sê sisch ins Gesischd. Laurä naiê Bossê unn Fäzz midd Griggê.

 

dê Òätzdienä

der Ortsdiener, Gemeindebote"

dê Fälldschitz

der Feldpolizist

dê Pônndmôôsdä

der Gerichtsvollzieher

die Käsch

die Kirche

ês Pahääschê

der Herr Pfarrer

dê Kabblôu

der Kaplan

die Mässdienä

die Messdiener

dê Gleggnä

der Küster

dê Käschêkooä

der Kirchenchor

Dê Käschêkooä singd aach in fremmê Käschê. Wie sê doo êmool in sôu ê naimoorisch Käsch kummê sôi, hodd dê Därêschennd gêsôôd: ”Schlechte Akustik hier!” Doo säischd die Elsê zu dê Liesêl: ”Jedsd, wôu ä’s säischd, risch isch’s aach!”

Der Kirchenchor singt auch in fremden Kirchen. Als er einmal in eine sehr modernen Kirche kam, stellte der Dirigent fest: ”Schlechte Akustik hier!” Daraufhin sagte Else zu Liesel: ”Jetzt, da er es erwähnt, rieche ich es auch!”

zômmêlairê

zum Gottesdienst läuten

in Käsch gäi

zum Gottesdienst gehen

sê Kommêjoon gäi

zur Kommunion gehen

die Schuul

die Schule

die naj Schuul

die neue Schule (das Storchenschulhaus, später die John-F.-Kennedy-Schule und derzeit die Schule auf der Aue)

rääschd kummê

pünktlich sein

Die Glôônê harrê Schuul ba dê Frollein. Die Gräißänê harrê ên Lehrä, dää hodd aach bessä druffhaachê kennê; mirrêm Schdäggê hodd's doo gäwwê.

Die Schulanfänger und Grundschüler wurden von einer Lehrerin unterrichtet. Die Hauptschüler hatten einen Lehrer, der konnte sie besser unter Kontrolle halten. Zur Bestrafung wurden sie mit dem Rohrstock geschlagen.

Doo hodd mä sisch in die Bengg sedzê missê, dônn hodd mä sôi Daafêl, sôi Griffêl unn sôin Schwômm ausgêpaggd unn hodd gêschreewê unn gêräschênd unn ôôchdgêbassd, wôss dê Lehrä gêsôôd hodd. Mä hodd aach veel auswennisch lännê missê.

Man mußte sich in eine Bank setzen, Tafel, Griffel und Schwamm auspacken und schreiben, rechnen und aufpassen, was der Lehrer sagte. Es wurde auch viel auswendig gelernt.

dê Schuuldienä

 

Wôu wôss lôus woä

Ereignisse

Die Biddbrozzêssionê woän moondôôchs, dinnsdôôchs unn middwochs vôä Himmêlfôôäd.

Brozzêssionê woän ônn Himmêlfôôäd sällbsd, ônn Frollaischnôôm unn ômm Mischêlsdôôch.

Montags, dienstags und mittwochs vor Christi-Himmelfahrt gab es Bittprozessionen.

Prozessionen gab es zu Christi-Himmelfahrt selbst, zu Fronleichnam und zum Patrozinium.

Die Laid sôi ônn Himmêlfôôäd midd dê Brozzêssion gôngê, dôäsch’s Fälld zu êmmê Graiz. Wie dê Parrê dôäd rundêrimm die Fälldä säjjênd, siehd ä doch, wie uff ôôm Aggä sisch äbbês Blooês bêweschd. Wie die Brozzêssion doo hee kimmd, siehd ä, daß dess dê Scheesêkall is, dää wôu doo uff sôim Aggä schaffd, unn riffd êm zu: ”Aber Herr Huther, wie kann man denn heute arbeiten, wir haben doch heute Himmelfahrt!” Doo säischd dê Kall: ”Ja, Hä Parre, isch waas, äwwä isch fôôä nidd midd!”

An Himmelfahrt ist man in einer Prozession zu einem Feldkreuz gegangen. Als der Pfarrer die Felder ringsum segnet, sieht er, daß sich auf einem Acker etwas Blaues bewegt. Als die Prozession sich diesem Acker nähert, erkennt er, daß dies der Bauer Karl ist, der auf dem Acker arbeitet, und ruft ihm zu: ”Aber Herr Huther, wer wird denn heute arbeiten. Wir haben doch heute Himmelfahrt!” ”Ja, Herr Pfarrer, ich weiß es” antwortet dieser, ”aber ich fahre nicht mit!”

Ônn dê drei Dôôchê vôä Himmêlfôôäd häwwê die Laid eeä Biddbrozzêssionê gêmôôchd, jedên Dôôch in ê ônnä Gêwônn. Sie häwwê gêbääd unn gêsungê unn dê Parrê hodd die Fälldä gêsäjjênd, daß allês guud wegsd. Doodêbai soi sê aach ônn êm Kaddoffêlaggä ônnêkummê, wôu nôä laurä dôrmêlischê Blenzjän druff wooän. Wie ä dess gêsäjjê hodd, säischd dê Scheesekall: ”Bäärê, Bäärê – doo muß Puul druff!”

An den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt ist man in Bittprozessionen in verschiedene Richtungen ins Feld gezogen. Dabei wurde gebetet und gesungen und der Pfarrer hat auch die Felder gesegnet, damit alles gedeihe und eine gute Ernte entstehe. Dabei kamen sie auch an einem Acker mit arg kümmerlichen Kartoffeln vorbei. Bei diesem Anblick meint Bauer Karl: ”Beten hin, beten her, aber da muß erst mal ordentlich gedüngt werden!”

Unn dônn hodd´s aach noch Fesdziisch gäwwê, sêgôôä midd Mussigg.

Und dann gab es auch noch Festzüge, sogar mit Musik.

Fassnôôchd hodds friä aach schunn gäwwê, mä harrê in Minnsdä sêgôôä êmool ên Fassnôôchdszuuch.

Fastnacht gab es früher auch schon, wir hatten in Münster sogar schon einen Fastnachtszug.

Die Kinnä sôi mäggêlê gôngê. Sie sôi in di Läärê ninn unn häwwê gêfreed: “Häbbdä wôss fôä die Mäggêl?” Unn maisdêns häwwê sê dônn aach äbbês gried, ê Glôônischkeid, êmenn ê Guudsjê orrä sôuäbbês eenlischês.

 

Wäzwai

Mariä Himmelfahrt

Ônn Wäzwai hämmä im Fälld Bluudsgnoddêl unn gäälê Raafoonê gêhôuld unn sôi dêmidd in Käsch gôngê.

 

die Vêôinê

die Vereine

dê Gêsôngvêôin

der Gesangverein

die Tônnä

der Turnverein

dê Schbôäddvêôin

der Sportverein

die Fraiê

die freie Sportvereinigung

die Moosrobbä

die Wandergesellschaft

Hôuf, Gôôädê, Fälld unn Vieh

Hof, Garten, Feld und Vieh

Im Gôôädê hadd mä ê pôôä Beem, Ôubsdbeem nadiiälisch, Ebbêl-, Beeän-, Gêwäddschê-, Boxê-, Merabällê-, Käschê- orrä Nußbeem vêlaischd, unn Gêmiis, Sallôôd, Gêwäzzê unn vêlaischd ê pôôä Azznaiblônzê wie Kammillê unn Brennessêl, äwwä kôôn Raasê: Denn hedd mä jôô nidd ässê kennê.

 

Ê pôôä Hinggêl, ên Giggêl, Genns, Dauwê unn Hôôsê hodd mä aa gêhôôlê.

 

Schnoogê

 

ê Hägoddsväjjêlschê

 

Uff dê Wiesê hodd mä Haa gêmôôchd, Grummêd unn Oomêd, unn hadd vêllaischd aach noch ê pôôä Ôubsdbeem doo schdäi. Wôss gêschdeeäd hodd, dess woän die Mollbreff, weil die Wiesê immä voll woä vunn dennê eeänê Häifê.

 

Die gonnz älldêmä Schossee ônnê häwwê Beem gêschdônne, äwwä rischdischê: Ebbêl unn Gêwäddschê, daß mä aach äbbês dêvunn hadd!

 

Die Besch ônnê schdäi Bellê, äwwä gäll, die wellê sê jedzd wäggmachê, weil die doo nidd heegêhään deen? No ja, im Säirisch gibbd's noch Wäldschän midd Bellê.

 

Ên guurê Rood fôä die wôu Beem häwwê:

Ein guter Rat für alle Baumbesitzer:

Du mussd denn Bôôm gießê, sunnsd vêdäddä dä orrä wärrä dä dä.

Du mußt den Baum gießen, damit er nicht verdorrt oder vertrocknet.

Häschê, Räjjê, Willsai, Hôôsê, Fix unn Fälldhinggel

 

Milschdissdl unn Schessmellê

 

Im Wôld schdäi die Beem.

Im Wald stehen die Bäume.

Nääwäm Bôôm schdäid ên Fäschdäschduhl

Neben dem Baum steht ein Hochsitz.

ên Wôldbogg

eine Zecke

ê Scheesê

ein (Pferde)wagen

ên Schleerê

ein Schlitten

Im Winndä iss mä mirrêm Schleerê dôäsch’n Schnäi.

 

Die Blummê bliejê unn die Väjjêl fliejê, ês wädd Frijooä, wôss will mä dônn mäi?

 

Booz woän meisdêns midd Schdrôu orrä Haa ausgêschdobbd, unn mä hodd sê ins Fälld unn in dê Gôôädê gêschdelld, daß die Väjjêl nidd ônn's Zaisch gôngê sôi.

Vogelscheuchen waren meist mit Stroh und Heu ausgestopft, und man stellte sie ins Feld und in den Garten, damit die Vögel nicht an das Gepflanzte gingen.

Fôä zum Dingê harrê sê Puul unn Misd, wôu die Menschê unn ês Vieh gêmôôchd häwwe. Haid hodd mä kôum noch Vieh, äwwä meä Menschê machê aach sôu noch gênungg Misd, veel mäi, wie mä zum Dingê braischdê.

 

Doodêfeä harrê sê eä Vieh.
Kii, Sai, Gaasê unn die gräißdê, wôu mä harrê, woän die Gail.

 

ê Môug

 

Wää ên Gaul hadd, hodd denn fôä die Scheesê schbônnê kennê unn sisch ziejê lossê. Wônn's lôusgäi gêselld hodd, hodd mä "Hijjê!" gêruffê unn midd dê Gaaschêl ê bissjê druffgêhaachê. Unn zum Bremsê hodd mä "Brrr!" ruffê misse. Dônn sôi sê schdäi gêbleewê - hoffêndlisch. Äwwä mä hodd die Gail vôä allêm vôä's Fälld gêbrauchd. Midd dennê hodd mä zaggän missê, wônn mä noch kôôn Bulldogg hadd. Unn wää aach kôôn Gaul hadd, hadd vêlleischd Rinnä: Ên Ox orrä ê Kuh hodd mä aach nemmê kennê fôä’s Fälld, unn ên Wôuê häwwê die aach ziejê kennê.
Dess iss dônn halld ê bissjê lôngsômmä gônge. Äwwä mä hadd jôô aach veel mäi Zaid wie haid.

 

Ôô Kuu mischd muu, veel Kii machê Mii.

 

Wie mä imm Ôädd gêlääbd hodd

Das Leben im Dorf

sällêmool

damals

Vaddä unn Moddä

Vater und Mutter

Peddä unn Goodê

Pate und Patin

Baggaasch

unwillkommene Gesellschaft

Mônnskällê unn Waibslaid

Männer und Frauen

gään häwwê

lieben

hajjän

heiraten

nääwênausgäi

einen Seitensprung wagen

äbbês Glôônês grijê

ein Kind bekommen

Dôôchsiwwä hadd mä Ääwêdd unn nôôchds hodd mä gêschloofê.

 

Sällêmool hodd's noch kôôn Fännsee gäwwe. Oowênns iss mä halld ins Bedd gôngê. Unn zuu wenisch Kinnä harrê die Laid doomools wägglisch nidd.

 

Die jungê Laid häwwê gêhajjäd, unn dônn iss aach schunn bôôl äbbês Glôônês kummê. Unn weil sê maisdêns kôô eischê Haus fôä sisch êllôô harrê, woä meisdêns ôôns doo, wôu uff die Kinnä ôôchdgêbassd hodd. Unn die Oomaa unn dê Oobaa häwwê dess aach gonnz gään gêmôôchd.
Wônn die Kinnä bäis woän, sôi sê gêschennd woän, unn wônn dess nidd gêholfê hodd, dônn häwwê sê aach schunn êmool dê Bobbês gêhaachê gried.

 

Wônn die Kinnä sisch dê Kobb widdgêhaachê harrê, dônn häwwê sê gêgrôind, unn wônn's ôäsch wäi gêdôu hodd, äwwä aach wônn sê zôännisch woän, dônn häwwê sê sêgôôä gêgrischê.

 

ên Duddêl fôä’s Bobbêlschê

ein Schnuller für den Säugling

ê Bobbê fôä’s Meedschê unn ên Bää fôä dê Buu

eine Puppe für das Mädchen und ein Bär für den Jungen

Bobbêschees

Puppenwagen

Bobbêlschê

Kleinkind, Baby, Säugling

Bobbês

Gesäß

ên Bummbês lossê

einen fahren lassen

ên Geehungä häwwê

Heißhunger haben

schbôchdêlê

speisen

nunnä wooäschê

hinunterschlingen

êrimmrôôdsêlê

herumzappeln (am Tisch, statt stillsitzen)

sisch heefleezê

sich hinlümmeln

ôôchdgäwwê

aufpassen

ê Rischd häwwê

Ordnung im täglichen Leben haben

Die guud Stuwwê woä nôä fôä die Faiädôôchê doo.
Sunnsd hodd mä sisch in dê Kischê uffgêhôôlê.
Dê Aabee woä nidd im Haus, dää woä draus im Hôuf, sunnsd hedd's gonnzê Haus dênooch gêschdungge. Unn ê Bôôd hodd's aa no nidd gäwwê. Sômmsdôôchs hodd mä halld ê grôuß Brenggê in die Kischê gêschdelld unn doo hodd mä sisch drinn weschê kennê. Die glôônê Kinnä sôi doo aach drinn gêbôôd woän, äwwä die gräißänê häwwê doo nidd mäi êninn gêbaßd.

 

Bôôrê iss mä gêweenlisch nidd gôngê unn die meisdê Laid häwwê aach nidd schwimmê kennê. Wônn mä ins Wassä wolld, hodd mä jôô in die Besch gäi kennê, äwwä jôô nidd doo wôu's dief woä, sunnsd iss mä neemlisch vêsoffê.

 

Zum Schbeelê harrê mä ên Ballê, ên Dobbsch unn ê Gaaschêl unn isch hadd sêgôôä ên schäinê glôônê Schoggêlgaul.

 

Mä harrê aach Biggêl zum Schbeelê. Dê hämmä uns uff’m Droddwaa sôu lông êrimmgêdrehd, bis mä mirrêm Ôbsadz vumm Schuh ê Loch in dê Booärêm gêmôôchd harrê. Dess woä dônn unnsä Biggêl-Loch. Unn die Glôôsbiggêl woän mäi wääd wie die gêweenlischê, bunndê Toonbiggêl.

 

Die Schdroos woä gêblässdäd unn ês Droddwaa midd Rônndschdôô vunn dê Schdroos ôbgêdaald. Ônn dê Ausfôôädê woäs aach gêblässdäd unn dêzwischê woä Sondbooärêm.

 

Wônn mä vumm Fälld hôômkummê iss, hodd mä die Gnäiwêl ausziejê unn in sôi Schlabbê schlubbê kennê.

 

Ä hodd sisch wäigêdôu.
Dess iss jôô ê bäis Fôuzê!
Die muß werrä haalê.

Er hat sich verletzt.
Das ist ja eine schlimme Wunde!

Die muß wieder heilen.

Wie mä minnônnä immgôngê iss

Umgangsformen

uuzê

 

ôôn äbbês haaßê

 

batzisch sôi

 

Wärräbadd gäwwê

 

gnoddänn

 

schennê

 

Dää soll die Grengg grijê!

 

schdummbê

stoßen

haachê

 

fladdschê

 

dreschê

 

dôchdêlê

 

vêbummbê

 

vêglobbê

 

vêmeewêlê

 

dê Grotzê rimmdreejê

 

bobbêlê

 

Hennêl

Geschäfte, Scherereien

Wôss mä sôu gêbrauchd hodd unn Wäggzaisch

Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge

ês Wälljäholz

das Nudelholz

die Kôôäsch

die (spezielle) Hacke

die Gaaschêl

die Geißel, die Peitsche

die Gnollêpätz

 

ês Baggês

 

Bôurôuschêl sôin gonnz grôußê Gnebb.

(bow-rowshle)

ên Balldien fôä dê Hals

 

ên Wômmês

 

ên Jagg

 

ê Laibschê

 

ê Gaawälätzjê

 

Zum Zuudeggê hämmä ên Kolldä gênummê.

 

ên Mummbl

ein Happen

ê Hommbl

eine Handvoll

ên Ôôävl

ein Arm voll

ên Kummbê fôä dê Kaffee.

eine große Tasse (für Kaffee)

ên Hôôwê

ein Tongefäß

ên Grobbê

ein Topf

ê Dibbschê

ein Töpfchen

Äwwä ôôchdbassê: Ê Dibbschê hodd mä zum Kochê gênummê, mä hadd äwwä aach ê Dibbschê unnämm Bedd schdäi, wônn mä nôôchds êmool gêmißd hedd, unn die hodd mä nidd vêwägsêlê däffê!

 

Ê Mônnê hodd mä fôä die Wesch unn fôä die Kadoffêl nemmê kennê.

 

In ê Brenggê hodd mä aach Wassä êninndôu kennê, dess weeä ass dê Mônnê werrä rausgêlaafê.

 

ês Wassäschiff woä ômm Hääd

 

Duddê hodds aach gäwwê, doo hodd mä Määl orrä Guudsjän êninn dôu kennê.

 

Im Kischêschrongg hadd mä sôi Gêschä unn die Lääwênsmiddêl.

 

Die Laid harrê veel äädän Gêschä, weil sê dess im Ôädd sällbsd gêmôôchd häwwê.

 

ê Schlibbschê

ein Schleifchen

ên Schdebbêl

eine kurze Stange, ein kleiner Pfosten

ên Schässloon

 

ê Gläibschê (fôä zum Raachê)

eine Pfeife (zum Rauchen)

ên Stumbê

eine kleine Zigarre

ê Falleisê

 

ên Gissêbosch

 

dê Kônnêl

die Dachrinne

die Zijl

die Ziegel

Dachbabb

 

Gruuschl unn Gremmbl unn laurä sôu Gêläsch

 

Läärê, Hônndwäggä unn Bêruufê

Geschäfte, Handwerker und Berufe

ê Hääwênäwäggschdôdd

Eine Töpferei

die Needänn

Die Schneiderin

dê Greemä

der Krämer

dê Schbenglä

der Spengler

dê Bläschsäbb

der Installateur

dê Schônnschdêfääschä

der Glücksbringer in Schwarz

Metzjä häwwê in Minnsdä gään Friiwôi gêhaaßê:

 

ês Metzjäschê

Metzgerei Frühwein in der Bachgasse

dê Linggês

Metzgerei Frühwein in der Hintergasse

dê Grischdoff

Metzgerei Frühwein in der Frankfurter Straße

dê Ärrwôi

Metzgerei Frühwein am Platz des Friedens

Isch hedd gään ônnêthalbväddêl Läwwäwôäschd. Däff´s aach ê glôô bissjê mäi sôi?

 

Milsch hämmä bei dê Liesêl gried unn wäjjê Nuudêl sôi mä bann Engêlbädd gôngê, dää hadd sôi Läädschê ônn dê Käsch. Dää hodd aach dê Kinnä immä Guudsjän gäwwê. Ôômool woän isch dêbai, wie ä’s vêgässê hadd. Doo horrên die Oma vunn demm Buu uffgêschdummbd: “A Engêlbädd, duu hosd jôô demm Glôônê kôô Guudsjê gäwwê!”

 

dê Môôsdä

 

dê Leeäbuu

 

dê Doggdä

 

dê Hemmêpaad

 

Laid, wôu ônnäschd woän

Besondere Leute

ên Därrabbl

ein sehr schlanker Mensch

ên Simbêl

 

ên Ollwêl

ein Rüpel

ên Dabbês

ein Tollpatsch

ên Massig

 

ên Dollbooärä

 

ên Dôôchdieb

ein Nichtsnutz

ên Dôrmêl

 

die Baggaasch

 

ês Zooärês

der Abschaum der Gesellschaft

Wäddä unn Ausdrigg

Wörter und Ausdrücke

Ômm bessdê fôngê mä midd gonnz ôôfachê Wäddä ôu:

Am besten fangen wir mit ganz einfachen Lauten an:

ê

ein (unbetont, sächlich),
eine (unbetont)

ên

ein (unbetont, männlich)

ôô

ein (betont, sächlich),
eine (betont)

ôôn

ein (betont, männlich)

ä

ihr (unbetont)
er (unbetont)

ää

er (betont)

eeä

ihr (betont)

ä

irr

ä sôi

irre sein, sich irren

doo bisdê ä

da täuschst du dich, da irrst du

sôi

sein

isch binn

ich bin

duu bissd

du bist

ää iss, dää iss

er ist

sie iss, die iss

sie ist

ês iss, dess iss

es ist

meeä sôi

wir sind

eeä said

ihr seid

die sôi

sie sind

isch wooä

ich war

du wooäsd

du warst

ää wooä, dää wooä

er war

sie wooä, die wooä

er war

ês wooä, dess wooä

er war

meeä wooän

wir waren

eeä wooäd

ihr wart

die wooän

sie waren

isch wään

ich werde

duu wässd

du wirst

ää wädd, dää wädd

er wird

sie wädd, die wädd

sie wird

ês wädd, dess wädd

es wird

meeä wään

wir werden

eeä wääd

ihr werdet

die wään

sie werden

häwwê

haben

isch häbb

ich habe

duu hossd

du hast

ää hodd, dää hodd

er hat

sie hodd, die hodd

sie hat

ês hodd, dess hodd

es hat

meeä häwwê

wir haben

eeä häbbd

ihr habt

die häwwê

sie haben

Eeä said

Sie sind, ihr seid

Iss ää vunn Minnsdä?

Sind Sie von Münster?

äi

eher, ehe, bevor

sôi

sein

wään

werden

häwwê

haben

dôu

tun

gäi

gehen

schdäi

stehen

lajjê

liegen

läjjê

legen

lijjê

lügen

leenê

leihen, verleihen, ausleihen

bielê

bügeln

schbielê

spülen

schbeelê

spielen

jaa

ja

jôô

doch, ja

nôô

nein

môindwää

meinetwegen

schäjj

schön

ääbschd

häßlich, nicht gut, unschön

bäjjs

böse

iwwêl

übel

schäbb

schief

ôubass

unpäßlich

iwwäzwääsch

verrückt, (“überzwerg”)

im Schäärê lajjê

im Schatten liegen

uffschdajjê

aufstehen

schdäjjblaiwê

stehenbleiben

sisch heeläjjê

sich hinlegen

da (unbetont)

doo

da (betont)

widd

wider

werrä

wieder

Wärrä

Wetter

Wäddä

Wörter

wäddä ...

wird er ...

Noodê

Noten

Nôud

Not

Nood

Naht

nôudwennisch

notwendig

ôunäjjrisch

unnötig

woochê

wagen

ên Wôuê

ein Wagen

ê Wowwê

eine Waage

schloofê

schlafen

schlaafê

schleifen

beischlaafê

herbeischleifen

raasê

rasen

roosê

herumtollen

rôôdsêlê

herumschaukeln (statt stillsitzen)

breebêlê

murren

gnoddänn

nörgeln

schennê

schimpfen

bläägsê

heulen

blänn

plärren

graischê

schreien

Gêgrisch

Geschrei

Dess soll doch ês Wägg grijê!

 

Iss ôôns doo? - Nôô, ês iss kôônä doo!

 

êbai kummê

 

heegäi

 

häägäi

 

fôäddmachê

 

alls hee unn hää

 

ruff unn werrä nunnä

 

nuff unn werrä runnä

 

riwwä unn werrä niwwä

 

êveeä unn werrä zurrigg

 

Dennê hämmä’s äwwä gäwwê!

 

häwwêlê

 

wälljän

wälzen, walzen

robbê

reißen, rupfen

vêgrummbêlê

zerknittern

sêrääschdkummê

 

äbbês häägäwwê

 

Mä nimmd wôss mä grischd

 

braad

 

der (unbetont)

dää

der (betont), dieser

dürr, schlank

dummêlisch

schwindlig, taumelig

gleem

 

Grumbêl

 

ên Abblgrotzê

 

ên Grind

 

ê Atzêlaach

 

die Hemmêriddê

 

Hooän uffêmm Kobb häwwê

Haare auf dem Kopf haben

ê Hôänn ômm Kobb häwwê

eine Beule am Kopf haben

Nix wie Fätz im Hänn häwwê

nur Flausen im Kopf haben

Bauchwäi

Bauchschmerzen

êmenn

vielleicht (am Ende)

ês badd nix

es nützt nichts

schadd’s nix, badd’s nix

 

ôôm ônn die Gôjjêl gäi

 

Vêdebbêl nochêmool!

Verflixt nochmal!

schdummbê

stoßen

ai, wie?

Ei, wie geht’s?

äi wie

früher als

als

einst, damals

rugsê

gurren

schnôôägsê

schnarchen

Die Dauwê rugsê unn die Mennä schnôôägsê.

 

Vunnêmmê Daibschê wädd mä nidd sôôd, vunnêmmê Giggêlschê schunn äi.

 

awwail

soeben, im Augenblick

noochênd

nachher

doodênooch

danach

Awwail ässê mä, noochênd wädd gêschbield unn doodênooch gäid’s ônn di Ääwêdd

 

Wôss ôôm bassiern konn, wônn mä nidd rischdisch orrä gôôä nidd Minsdrisch konn, doodriwwä gibd’s ê Gêschischdê:

Friiä, wie veelê Laid noch nidd schwimmê gêkennd häwwê, dê hodd êmmool ên glôônê Buu vôä dê Puulkaudê gêschdônnê unn hodd gonz ôäsch gêgrôind. Dê iss ên Minsdrê Mônn vêbeikummê unn hoddên gêfreed: „Wôss iss’n bassieäd, daß dê sôu grôinsd?“ „Môi Muddä iss doo êninn gêfallê unn iss gleisch unnägôngê.“ „Doodêwää brauchsdê doch sôu kôô Gêschiß sê machê, hää uff sê bläägsê!“ säischd dä Mônn unn gäid weirä. Ên Auswäddischê, wôu doo in dê Nee gêschdônnê hodd, grischd dess midd, iss gonz außä sisch wäjjê demm häzzlôusê Minsdärä unn rennd hee zu demm Buu: „Deine Mutter liegt da drinnen?“ - „Ja, môi Muddä!“ Dää Mônn zaudädd nidd unn hibbd, wie ä iss, in die Brii unn taucht ênnunnä. Nochênê Weil kimmdä werrä êruff unn säischd: „Ich kann sie nicht finden!“ - „Die muß äwwä doo drinn lajjê!“ Dä Mônn tauchd nochêmool, unn als nochêmool, donn gibbdä’s uff unn kimmd werrä êrausgêgrawwêld. Ä iss gonz fäddisch unn säischd: „Tut mir schrecklich leid, armer Junge, ich konnte sie nirgends finden.“ Dê Buu säischdêm gonz häzzlisch „Dônggê!“ fôä sôi Mii unn heeldêm ê Schrauwê hee: „Die schengg isch aisch zum Dôngg. Isch konnsê sôuwisôu nidd mäi brauchê, jedsd, wou isch die Muddä dêzzuu vêlooän häbb.“ Hedd dää Fremmê dê Unnäschied zwischê Moddä unn Muddä gêkennd, herrä nid in dê Puul sê hubbê brauchê.

Wie es einem ergehen kann, der des Münsterischen nicht ganz oder überhaupt nicht mächtig ist, zeigt die folgende Geschichte: Einst, als nur wenige Menschen schwimmen konnten, stand ein kleiner Junge am Rande einer Jauchegrube und weinte ganz bitterlich. Ein Münsterer, der gerade vorbeikam, fragte ihn: „Was ist denn geschehen, da du so sehr weinst?“ „Meine Mutter ist hier hineingefallen und sofort versunken.“ „Deswegen brauchst du doch kein derartiges Aufhebens zu machen, höre auf zu heulen!“ sprach der Mann und ging weiter. Ein Fremder, der in der Nähe stand, hat dies mit angesehen, ist ganz entsetzt ob des herzlosen Münsterers und rennt zu dem Jungen hin. „Deine Mutter liegt da drinnen?“ - „Ja, meine Mutter!“ Ohne zu zögern springt der Mann, so wie er ist, in die Brühe und taucht hinunter. Nach einer Weile kommt er herauf und sagt: „Ich kann sie nicht finden!“ - „Die muß aber da drinnen liegen!“ Der Mann taucht erneut und noch mehrmals in die Tiefe, dann gibt er auf und erglimmt das Ufer. Er ist total erschöpft und sagt: „Tut mir schrecklich leid, armer Junge, ich konnte sie nirgends finden.“ Der Knabe bedankt sich ganz herzlich für seine Mühe und hält ihm eine Schraube hin: „Die schenke ich ihnen zum Dank. Ich kann sie jetzt ohnehin nicht mehr verwenden, da ich die zugehörige Mutter verloren habe.“ Hätte der Fremde den Unterschied zwischen „Mutter“ und „Mutter“ gekannt, wäre ihm der Sprung in die Jauche erspart geblieben.

 

Kennd ä denn schunn:

Doo woä ê Moddä midd ämm Glôônêsjê in êmmê Lôäre. Unn do hodd die glôô Grodd ênnê Fraa, die wôu nääwêdrôugêschdônnê hodd, die Zungê êrausgêschdreggd. Doo hodd die Fraa zu dê Moddä gêsôôd: “Däff dess dess?” - “Dess däff dess!” - “Dass dess dess däff!”

 

Ach ja, noch äbbês, äi isch's vêgässê:
Wônn mä in Minnsdä äbbês nidd vêschdäid, säischd mä ôôfach: Hôä?

Ach ja, noch etwas, bevor ich es vergesse: Wenn man etwas nicht versteht, sagt man einfach: Bitte?

Sôô, schglaab dess lôngd jedzd.
Mäi Wäddä fallê mä grôôd nidd in.
Ês sôi jôô aach schunn gênungg, gäll?

 

Guurê säischd Aisch dê Kalloo.

Auf Wiedersehen sagt Euch / Ihnen Karlo.