Ein Lied für den oktoberfestlichen Kirchenchor-Familienabend am 17. Oktober 2015

 

Auf Möchtegern-Bayerisch:

Die ôjjdn Sängersleit

(Wolfgangs Refrain:)
Sängersleit, was für G`freit
lass mas erst mal richtig krachen heit
sitz ma zam, gehn net ham
heit sind ma doch gescheit.


(Nach der Meldodie „Die alten Rittersleut‘:)

1. Zu Münsteer im Görschbrönzdôjj,
glaubt's ös mür, dös wor amojj,
da hômm öödle Sänger g‘haust,
wônn dü g‘sung‘n hômm, hood‘s di graust!

2. Hier im Dorf die Sängersleit
süngen schoo seit lônger Zeit.
Hunnertsechsnzwônz‘g Johr
gübt’s aa schoo an Kürchnchor.

3. Weib und Kinderlärm zu Haus‘
hült kaan Sängersmônn lang aus.
Dass der Môô a Ruh môjj fündt,
hômm’s den Kürchnchor gegründt.

4. Ach, wie war das friedelich,
wüsst schoo, Mônnsleit unter sich:
Bis früh morgens daaden’s prob’n!
Naa, kôô Maß hômm’s net gehob’n!

5. Später, als die Helden fort,
durch den üblen Krieg ermord’t,
hamm’s aa Weibsleit singen lass‘n,
und die kamen dann in Mass‘n.

6. Von dem stolzen Männerchor
blieb nur noch ein Rest Tenor
und paar Burschen noch im Bass,
doch des Süngen môcht schoo Spass.

7. Weil so’n ôjjder Sängersmônn
sich fôst nix möhr mörkn kônn,
braucht er ümmer vujj Bôbür.
Schujjd dôran san Schnôps un Bür.

8. Wôr die Chorprobee vorbei
ging der Sängersmônn nit glei
zu sei’m Weibii brav nach Hause;
er versackte in der Klause.

9. Vom Sopran die fesche Susi
suchte möör als nur a G’spusi
schnappte sich den Dirigent -
gell, ihr ahnt das Habbi End!

10. Lydia im Alt, die Schöne,
tönte gern die falschen Töne,
denn sie hielt - iss jôô net schlümm! -
’s Notenblôtt verkehrt herimm.

11. Schorsch, aus dem Tönor gekommen,
hat die Tonleiteer erklommen,
stürzte ôôb mit lautem Krôch’n,
hôd es Stimmbandl gebroch’n.

12. Stimmbandbruch ist würklich schlimm,
un a Doggder musste kimm’n.
Hodd zwoa Neie eingebaut,
jetzt singt dör fei doppelt laut.

13. So aan doppeltör Tönor
sticht im Klôngbujjd gröll hervor.
Hômm’s ihn hôjjd, weil er so plärrt,
in die Besenkômmer g’spörrt.

14. Mag dem Andern oder Einen
bisserl grausam das erscheinen -
Nix da! – Wônn die Probe aus,
lôssen’s ihn doch wieder raus!

15. Gell, Ihr findet das zum Gähnen?
Mei, mir daaden’s nur derwähnen,
dômit Ihr nun ôlle wüsst,
wôss a Kômmersänger ist.

16. Aus dem tiefen Bass der Gunther
rutschte das Geländer runter.
Unten stand ein Nagel vor – Auuu!! -
Jetzt singt er im Knabenchor.

17. Diese ôjjdn Sängersleit
singn net möhr seit lônger Zeit,
nur die Noten von densölbn
hammer noch, dös saan dü Göjjbn.

(Ja so woarns, ja so woarns,
ja so woarns, die ôjjdn Sängersleit!
Ja so woarns, ja so woarns,
die ôjjdn Sängersleit!)

Versuch einer Übersetzung ins Hochdeutsche:

Die alten Sängersleute

(Wolfgangs Refrain:)
Sängersleute, was für eine Freude,
lass wir es erst mal richtig krachen heute,
sitzen wir zusammen, gehen nicht heim,
heute sind wir doch gescheit.


(Nach der Meldodie „Die alten Rittersleut‘:)

1. Zu Münster im Gersprenztal,
glauben Sie es mir, es war einmal,
da haben edle Sänger gehaust,
wenn diese gesungen haben, hat es uns gegraust.

2. Hier im Dorf die Sängersleute
singen schon seit langer Zeit.
Hundertsechsundzwanzig Jahre
gibt es auch schon einen Kirchenchor.

3. Ehefrau und Kinderlärm zu Hause
hielt kein Sängersmann lange aus.
Damit der Mann einmal Ruhe findet,
haben sie den Kirchenchor gegründet.

4. Ach, wie war das friedlich,
Sie wissen schon: Männer unter sich:
Bis früh morgens probten sie!
Nein, ein Maß haben sie nicht gehoben!

5. Später, als die Helden fort,
durch den üblen Krieg ermordet,
haben sie auch Frauen singen lassen,
und die kamen dann in Massen.

6. Von dem stolzen Männerchor
blieb nur noch ein Rest Tenor
und ein paar Burschen noch im Bass,
doch das Singen macht schon Spaß.

7. Weil so ein alter Sängersmann
sich fast nichts mehr merken kann,
braucht er immer viel Papier.
Schuld daran sind Schnaps und Bier.

8. War die Chorprobe vorbei
ging der Sängersmann nicht gleich
zu seiner Gemahlin brav nach Hause;
er versackte in der Klause.

9. Vom Sopran die fesche Susi
suchte mehr als nur ein Techtelmechtel,
schnappte sich den Dirigenten -
nicht wahr, Ihr ahnt das Happy End!

10. Lydia im Alt, die Schöne,
tönte gern die falschen Töne,
denn sie hielt - das ist ja nicht schlimm -
das Notenblatt verkehrt herum.

11. Georg, aus dem Tenor gekommen,
hat die Tonleiter erklommen,
stürzte ab mit lautem Krachen,
hat das Stimmband gebrochen.

12. Stimmbandbruch ist wirklich schlimm,
und ein Arzt musste kommen.
Hat zwei Neue eingebaut,
jetzt singt der sogar doppelt laut.

13. So ein doppelter Tenor
sticht im Klangbild grell hervor.
Sie haben ihn halt, weil er so plärrt,
in die Besenkammer gesperrt.

14. Mag dem Anderen oder Einen
etwas grausam das erscheinen -
Nicht doch! – Wenn die Probe vorüber,
lassen sie ihn doch wieder heraus!

15. Gell, Ihr findet das zum Gähnen?
Na ja, wir erwähnten es nur,
damit Ihr nun alle wisst,
was ein Kammersänger ist.

16. Aus dem tiefen Bass der Gunther
rutschte das Geländer herunter.
Unten stand ein Nagel vor – Auuu!! -
Jetzt singt er im Knabenchor.

17. Diese alten Sängersleute
singen nicht mehr seit langer Zeit,
nur die Noten von denselben
haben wir noch, das sind die Gelben.

(Ja so waren sie, ja so waren sie,
ja so waren sie, die alten Sängersleute!
Ja so waren sie, ja so waren sie,
die alten Sängersleute!)



Stand: 20. November 2015